2013 - 2 von Toul nach Pont-à-Bar

12. Juli: Morgens um acht Uhr legt das "Party" Schiff der VNF ab. Als es gestern ankam, haben wir Stühle und Tische wie in einem Rundfahrtschiffen gesehen. Die Motorisierung ist auch nicht schlecht: zwei Motoren mit mehr als genug Power und Schottel-Propellern. Wozu benötigt die VNF so ein teures Schiff, fragen wir uns. Wir wissen es nicht, aber wir können sehen, dass die 25% Mehreinnahmen von unseren Vignetten wenigstens sinnvoll eingesetzt werden:

Das VNF

Nach einer Stunde Wartezeit können wir endlich um zehn Uhr ablegen und wir nehmen die 13 Schleusen hinauf zum Tunnel in Angriff. Warum wir gleich zu Beginn eine Stunde warten mussten? Nicht fragen, Surli hat sich inzwischen auch wieder abgeregt...

Nach etwa einer Stunde Fahrzeit laufen wir auf die KURUN auf, ein Frachtschiff, das wir kennen. Da die KURUN geladen ist, macht sie etwa 3-4 Km/h, wir würden 5-6 Km/h machen. Also passen wir unsere Geschwindigkeit an, damit wir nicht immer vor den Schleusen warten müssen. Es kommen dann aber mehrmals Motorjachten zu Tal. So müssen wir jeweils doch warten, bis diese nach unten geschleust haben.

Angekommen beim Tunnel sagt uns der Schleusenwärter, dass die KURUN mittlerweile schon fast auf der anderen Seite des Tunnels ist und von dort ein anderes Frachtschiff erwartet wird.

Wir werden vorübergehend Insulaner. 

Wir werden vorübergehend Insulaner, weil wir an einer Insel anlegen müssen, um auf das Frachtschiff zu warten, welches das Tunnel in Richtung zu uns passieren will. Nach einer Stunde kommt die Traweler aus dem Tunnel. Es sind Holländer, die eine Péniche (in Holland heisst das "Spitz") betreiben. Das letzte Mal sahen wir sie Anfang Jahr in Dannemarie und haben an der Schleuse einen kurzen Schwatz gemacht.

Die Durchquerung des nur 867 Meter langen Souterrin de Foug verläuft völlig problemlos: der Kanal im Tunnel ist nur 5.7 Meter breit, es sind aber auf beiden Seiten sehr gute Reibhölzer an den Wänden montiert. So können wir mit unseren Reibhölzern bestens diesen Holzabweisern entlang durchs Tunnel schleifen. Nach 25 Minuten haben wir das Tunnel bereits hinter uns. 

Nach einer gemütlichen Fahrt im malerischen Kanal kommt Pagny sur Meuse in Sicht, wo wir schon 2008 lagen.

Der Anleger von Pagny sur Meuse. 

Nach fast siebeneinhalb Stunden Fahrt erreichen wir den Anleger von Pagny sur Meuse. Heute war der Tag des Wartens, es sind sicher drei Stunden, welche die verschiedenen Verzögerungen zusammen ausmachen. Wir machen fest und geniessen den Feierabend an diesem ruhigen und idyllischen Platz.

13. Juli: Ruhetag in Pagny sur Meuse. Wir geniessen das nach wie vor schöne Wetter und machen einen gemütlichen Tag. Am Morgen holt Surli ein frisches Baguette in der Boulangerie. Später gehen wir nochmals gemeinsam ins Dorf und machen in der Epicerie ein paar Einkäufe. Es ist irgendwie schon ein spezielles Erlebnis, wieder einmal in so einem richtigen "Tante Emma Laden" einzukaufen und mit der Besitzerin ein paar Worte zu wechseln.

Am späteren Nachmittag hilft Surli einer Motorjacht beim Anlegen. Welch freudige Überraschung: Es ist Samuel vom Schleusen Schiffer Klub! Seine Schwester Selma begleitet ihn auf einem Überführungstörn. Am Abend spazieren wir gemeinsam zum Trucker Restaurant in der Nähe. Seit dem letzten Mal, als wir 2008 da waren, wurde das Restaurant sanft renoviert, ohne seinen herben Charme zu verlieren.

Zurück auf dem Schiff kommen wir um elf Uhr in den Genuss des Feuerwerks, welches Pagny sur Meuse aus Anlass des quatorze Juillet  (Französischer Nationalfeiertag) präsentiert. Ein schöner Tag geht zu Ende und wir geniessen die Nachtruhe. 

Am 14. Juli legen wir um 08:40 Uhr ab, da es noch ein Stück Kanal bis zur ersten Schleuse ist. Diese öffnet pünktlich um neun Uhr. Wir Schleusen jetzt zu Tal, da wir das Tal der Maas erreicht haben. Der Kanal wird von vielen Bäumen gesäumt, doch öfter mal können wir in die schöne Landschaft des oberen Maas Tals hinaus sehen.

Am alten Ladequai von Commercy. 

Am alten Ladequai von Commercy finden wir zur Mittagszeit noch einen Platz. Mittlerweile ist es richtig heiss geworden und der Spaziergang durch das Städtchen ist kräftezehrend. Trotz Nationalfeiertag ist die Confiserie offen, welche die original "Madeleine" (ein Gebäck) verkauft, die hier erstmals gebacken wurden.

Commercy hat ein schönes Schloss, aber sonst ist die Stadt fast unbelebt, wie dies an einem Sonntag in Frankreich oft der Fall ist.

Am 15. Juli  legen wir wieder etwas vor neun Uhr ab, um zur nächsten Schleuse zu fahren. Eine Motorjacht, welcher eilig ablegt, als sie uns kommen sieht, macht uns etwas einen Strich durch die Rechnung. So müssen wir halt eine Schleusung warten, bis wir dran kommen. Um halb Zehn können wir unsere Reise für diesen Tag aufnehmen. Wir nehmen das mit stoischer Ruhe, haben wir das doch schon diverseste Male erlebt in den vergangenen Jahren.

Saint Mihiel. 

Gegen zwei Uhr mittags erreichen wir Saint Mihiel und sehen, dass der Schwimmsteg schon voll besetzt ist. Auf der gegenüberliegenden Seite entdecken wir einen alten Siloquai. Da wir nicht wissen, ob das Wasser da tief genug ist, wenden wir oberhalb der Brücke und fahren vorsichtig an das Quai. Wir können problemlos festmachen. 

16. Juli: Wir legen am Morgen rechtzeitig ab, da es bis zur ersten Schleuse etwa sieben Kilometer, also gut eine Stunde Fahrt sind. Das Wendemanöver geht gut, erfordert aber volle Konzentration, da der Abstand zwischen dem Quai und der roten Boje (oben rechts im Bild) knapp vierzig Meter beträgt. So haben wir nur fünf Meter vorne und hinten zum Manövrieren. Doch Dominique sagt vorne exakt die Meter an und so geht das gut.

Ab hier haben wir manuelle Schleusen. Es kommen nostalgische Gedanken an frühere Zeiten auf, als an jeder Schleuse noch ein Schleusenwärter mit seiner Frau wohnte und die Schleuse von Hand bediente. In der Saison sind heute vor allem Studenten und Studentinnen an der Schleuse, welche die Tore und die Schieber mit der Kurbel bedienen. Man muss es nicht, aber es ist Ehrensache, dass wir nach der Einfahrt in die Schleuse jeweils das zweite Tor schliessen. So muss der Schleusenwärter nicht um die ganze Schleuse laufen, um dies zu tun. 

Nach fünf Stunden Fahrt durch die schöne Landschaft erreichen wir Dieue-sur-Meuse. Das Quai ist mit Schiffen voll gestellt. Ein englisches Wohnschiff von etwa 18m Länge liegt in einer Lücke von etwa 35 Meter. Wir fahren heran und fragen das Ehepaar, ob wir vielleicht ans Quai dürften und sie dann aussen an uns liegen könnten. Sie bejahen dies sofort und wir sind froh, auf so hilfreiche Schiffer zu stossen.

Dieue-sur-Meuse. 

Leider ist das Quai zu zwei Dritteln mit alten, ungepflegten Schiffen voll gestellt, die (gemäss aufgeklebter Vignette) seit Jahren nicht mehr gefahren sind. Schade, sind in diesem Kanal die Liegeplätze ohnehin nicht allzu zahlreich. Ansonsten ist es hier aber sehr schön und idyllisch. Man kann sogar einkaufen und Wasser bunkern, was wir benützen, um den Wassertank wieder einmal zu füllen.

Nur für autorisierte Fahrzeuge... 

Nur für autorisierte Fahrzeuge...
Es dürfen also nur Autos in den Kanal fallen, welche dazu autorisiert sind?

17. Juli: wir legen um halb zehn Uhr ab, damit unsere englsichen Schiffsnachbarn genug Zeit haben, zuerst vor uns abzulegen. Sie wollen noch einen Tag bleiben und kehren nach unserer Abfahrt wieder ans Quai zurück.

Der Hafen von Verdun.

Nach gut vier Stunden Fahrt erreichen wir Verdun um die Mittagszeit. Am rechtsufrigen Quai finden wir gleich am Anfang des Hafens eine gute Anlegemöglichkeit. Es hat hier sogar Strom und so beschliessen wir, einen Ruhe- und einen Putztag (muss auch sein) einzulegen und damit für drei Nächte zu bleiben.

20. Juli: Eigentlich wollten wir heute fahren. Eigentlich... - tatsächlich bleiben wir aber auch noch am Samstag in Verdun, um wegen einem aufkommenden Hexenschuss den Doktor zu  besuchen. Dies beschert uns neben fachmännischer Behandlung und Medikamentierung am Abend auch noch ein open Air Konzert im Hafen: mit einem Glas Wein auf dem Achterdeck sitzen und zweieinhalb Stunden den beiden Bands zuhören, welche auf der Bühne (oben im Bild, links vom Springbrunnen) ein mitreissendes Popkonzert bieten. So hat der Hexenschuss letztlich auch etwas Gutes. 

21. Juli: um acht Uhr legen wir ab, da die erste Schleuse erst nach gut sieben Kilometern kommen wird. Der Hexenschuss benimmt sich anständig und so schleusen wir gemächlich eine Schleuse nach der anderen hinunter. Das Maastal ist hier sehr flach und hat nur ein schwaches Gefälle, so dass wir auf den gut 22 Kilometern von heute nur vier Schleusen zu absolvieren haben. Um so schöner ist die Aussicht auf die hochsommerliche Landschaft.

Der Hobby-Kapitän eines entgegenkommenden (privaten) Schleppbootes findet sich besonders originell, als er uns mit unverminderter Geschwindigkeit mit etwa zehn Zentimetern Abstand kreuzt, obwohl auf seiner Seite noch gut zwei Meter Platz gewesen wären. Na ja - jedem sein Vergnügen! Wir hätten etwa vier Mal soviel Stahl gehabt wie er, wenn's schief gegangen wäre. 

Am Wartequai in Consenvoye. 

Kurz nach ein Uhr Mittags legen wir am Wartequai der Schleuse in Consenvoye an. Wie wir es vom Profi gelernt haben: mit drei Seilen am einzigen verfügbaren Poller.

Das Maastal bei Consenvoye.

Das Maastal bei Consenvoye. Im Hintergrund vereinigen sich die Mass und der Kanal wieder für einige Kilometer. 

22. Juli: heute ist ein heisser und langer Tag! Es ist jetzt bald sechs Uhr abends und wir haben immer noch satte 34 Grad Celsius im Schatten! Am Morgen steht Surli um sechs Uhr auf und öffnet alle Lucken, damit etwas kühlere und frische Luft ins Schiff kommt. Wir legen schon um viertel vor Neun ab, da der Schleusenwärter netterweise schon jetzt beginnt, die Schleuse zu öffnen. Wir fahren das flache und immer breiter werdende Maastal hinunter. Schon jetzt brennt die Sonne gnadenlos auf unsere RIA und im Steuerhaus haben wir mit über vierzig Grad schon bald milde Sauna Temperaturen. 

In Warinvaux passieren wir die letzte manuelle Schleuse, die fünfte heute. Damit ist auch die Schleusen Nostalgie vorüber. Wir können festhalten, dass alle manuellen Schleusen von sehr netten und dienstfertigen jungen Menschen, meist Studenten, bedient wurden und die Schleuserei absolut reibungslos und auch relativ rasch vonstatten ging. 

In Dun-sur-Meuse errichen wir zur MIttagszeit wieder die erste automatische Schleuse. Wie könnte es anders sein: als wir den Schleusenvorgang auslösen wollen, fällt die Schleuse "en panne". Nach einer guten halben Stunde kommt ein nicht sehr gesprächiger Mann von der VNF (er hat wohl auch heiss) und nimmt die Schleuse wieder in Betrieb. Die Fahrt geht weiter, mal im Kanal, mal in der Maas. Das Tal wird immer flacher und enorm breit.

Unterhalb der Schleuse 29 werden wir von einem entgegenkommenden Schiff auf dem VHF Kanal 10 angerufen. "RIA écoute" - wir hören. Die Antwort kommt auf Schweizer Deutsch! Es ist Fredy W. vom Schleusenschiffer Klub, der uns begrüsst. Er ist auf dem Weg ins Bourgund. Ein kurzer Schnack beim kreuzen und schon ziehen beide Schiffe weiter. Wir freuen uns über die unerwartete Begegnung und darüber, wieder einmal ein paar kurze Worte in Schweizerdeutsch gewechselt zu haben.

Um viertel vor Vier erreichen wir Stenay. Es waren acht heisse Stunden am Steuer und an den Seilen, insgesamt gut 30 Kilometer und neun Schleusen. Wir sind etwas geschafft.

Stenay.

Wir liegen in Stenay, praktisch am selben Ort, wo wir 2004 mit Ursula und Paul und ihrer "Sint Antonius" lagen. Damals verkehrten hier noch Péniche, auch das ist heute Nostalgie. 

Am Abend kommen dicke, schwarze Wolken und wir hoffen auf ein kräftiges Gewitter für die Abkühlung.  Es kommt auch kräftig, aber leider nur der Wind, der uns unzählige Blätter und Zweiglein von den Bäumen auf das Schiff bläst. Und dann - fallen ein paar erste, ganz dicke Regentropfen. Und dabei bleibt es! So haben wir also ein total versautes Schiff, aber keinen Regen, der dies wieder runter waschen würde. Na ja - man hat nicht jeden Tag Glück...

23. Juli:Surli steht wieder um sechs Uhr auf. Das Deck ist vom Tau noch ganz nass und so zieht Surli mit dem grossen Gummischaber auf dem Vor- und dem Hauptdeck den ganzen Dreck von gestern abend herunter. Den Seitenrand hat dann Dominique wähernd der Fahrt noch geputzt, so dass uns das Deck schon fast blendet, wenn wir drauf kucken. 

Wir sprechen uns mit der vor uns liegenden Wohnpéniche ab, wer wann weiter fährt. Wir fahren als Zweite um halb neun, die Belgische Péniche 15 Minuten früher. Schon um Acht schiessen die ersten Hektiker aus dem Jachthafen und bewegen sich unter Hinterlassung grosser Heckwellen zu Tal. "Lass sie fahren, dann sind sie wenigstens nicht im Weg", meint der Berufsschiffer.

Es ist immer schön, so in den Morgen hinein zu fahren: es ist noch nicht so heiss und die Beleuchtung ist speziell. Überdies hat das Wetter ein Einsehen: es hat leichte Schleierwolken am Himmel, so dass die Sonne nicht ganz erbarmungslos nieder brennt. Nett, dass die da oben die Vorhänge etwas zu gezogen haben... 

So fahren wir gemütlich zu Tal, teils in der Maas, teils im Kanal. Als wir wieder einmal die Maas verlassen und in die Dérivation einbiegen, sehen wir, dass die Schleuse 33 auf Doppelrot steht. Es liegen zwei Jachten zu Berg in der Schleuse. Wir rufen die VNF an und melden die Störung, da wir ja nicht wisen, was die Leute in der Schleuse schon unternommen haben. Nach einer guten halben Stunde können wir endlich in die Schleuse einfahren. Es ist wieder derselbe VNF Mann wie beim letzten Mal. Heute ist er gesprächiger, es war also doch, wie vernutet, das letzte Mal einfach zu heiss. 

Der alte Ladequai in Mouzon.

In Mouzon wollen wir für heute Feierabend machen. Im relativ kleinen Jachthafen machen wir Anstalten, hinein zu fahren. Nachdem sich vorher niemand bemühte, uns zu helfen, hat das eine Wirkung, wie wenn man mit einem Holzstock im berühmten Ameisenhaufen stochert. Nur hilft uns das auch nicht und so fahren wir zur Erleichterung der besorgten Jachtbesitzer weiter. Surli erinnert sich von 2004, dass weiter vorne  ein Ladequai ist. Und siehe da: Das Quai ist da, wir können anlegen und es hilft uns ein netter Mann von einer der Jachten von vorher. Na also: Ende gut, alles gut.

So liegen wir also am alten Ladequai in Mouzon und werden gut bewacht:

Unser Bewacher in Mouzon. 

Unseren Bewacher haben wir auf der Wand hinter dem Quai gefunden (oberes Bild ganz links).  

24. Juli: um zehn Minuten nach Neun legen wir ab, da die erste Schleuse gleich hinter der nächsten Kanalbiegung liegt. Anschliessend kommen wir in die Maas und fahren ein langes Stück im Fluss. Dank PC-Navigo sehen wir immer, wo die Fahrrinne ist. Das hilft enorm, denn hier hat es weder Bojen noch Distanztafeln am Ufer. Es hat auch Inseln mit engen Passagen, bei denen ein Kreuzen nicht möglich ist. Hier melden wir uns über Funk als (vortrittsberechtigte) Talfahrer an, um allfällige Bergfahrer zu informieren. Eine grosse Jacht hat gut zugehört und wartet talseits, um uns passieren zu lassen. Danke Kapitän!

In Sedan können wir nicht anlegen. Der Jachthafen mit seinen Pontons ist nicht geeignet, am langen Quai vis à vis  hat man alle Poller und Ringe entfernt, damit die Jachten im (kostenpflichtigen) Hafen anlegen. Also ist das nichts für uns. Da uns ein Berufsschiffer darüber informiert hatte, haben wir schon heute Morgen beschlossen, direkt nach Pont-à-Bar zu fahren. Wir verpassen in Sedan fast die enge Einfahrt in die Dériva-tion zur Schleuse, da die Tafel mit dem Richtungspfeil bestens hinter einem wuchernden Strauch versteckt ist. Das Wasser ist hier sehr untief, wir haben nur noch etwa 80cm Wasser unter dem Schiff. Die Ufer und auch die Schleuse sind in einem erbärmlichen Zustand. Überhaupt machen uns auch die Gebäude am Ufer und die ganze Umgebung einen eher abgewrackten Eindruck.

Wir fahren weiter im Fluss und nach zwei weiteren Schleusen erreichen wir die Einfahrt in den Canal des Ardennes. Diese ist etwas mirakulös: wir kommen mit der Strömung und müssen in einem Winkel von etwa 300° über Backbord direkt in die Schleuse eindrehen. Dank guten Distanzangaben der Matrosin und einigem kurbeln am Steuerrad schaffen wir das ohne jede Berührung. Wir sind ein wenig stolz auf uns.

Nach einer weiteren Schleuse erreichen wir den Hafen von Pont-à-Bar. Wir legen am Übernachtungsplatz für die Berufsfahrt an, da alles andere schon besetzt ist. Nach zwei kurzen Gesprächen mit der VNF und der Bootsvermietung dürfen wir da liegen und bekommen Strom. 

Am Quai von Pont-à-Bar. 

Am Quai von Pont-à-Bar. 

Wir informieren unsere Freunde Bea und Albert, welche übermorgen an Bord kommen wollen, dass wir in Pont-à-Bar und nicht wie gedacht in Sedan auf sie warten.
Wir machen zuerst die Bekanntschaft mit Elsbeth und Dani vom Schleusenschiffer Klub, welche mit ihrer wunderschönen Motorjacht „Arc en Ciel“ ankommen und weiter vorne bei der Schiffswerft anlegen können. Wir verbringen einen sehr netten Abend zusammen auf ihrem fast neuen Schiff. Danke für die Gastfreund-schaft!

Auch die „Baba-Jaga“, ein sehr schöner Luxe Motor Neubau, passiert uns zu Tal und legt unterhalb der Schleuse an, wo es zahlreiche Anlegemöglichkeiten gibt. Da wir den Abend schon mit Elsbeth und Dani „verplant“ haben, werden wir von Monica und Hans für den nächsten Tag zu einem Morgenkaffee auf ihrem ebenfalls wunderschön ausgebauten Schiff eingeladen. Auch sie sind Mitglieder des Schleusenschiffer Klubs. 

Die „Baba-Jaga“ am unteren Quai in Pont-à-Bar.

Die „Baba-Jaga“ am unteren Quai in Pont-à-Bar. 

Lustig: da fährt man wochenlang und trifft niemanden, und dann trifft man zwei Schweizer Schiffe am selben Tag. Wir geniessen es und am Nachmittag kommen dann ja auch noch unsere Freunde Bea und Albert, die zehn Tage Ferien mit uns verbringen werden.

Unsere weiteren Erlebnisse und Abenteuer findest Du im nächsten Artikel „Highlights von Pont-à-Bar nach Condé sur Marne".

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